Über Siena hängt heute morgen eine dicke Nebeldecke und ich kann mich rückblickend nicht mehr verabschieden mit einem Abschlussfoto. Ich fahre in dichtem Nebel, so dass mir dauernd die Brille anläuft
und ich nach 10km in eine Bar zu einem Capuccino wechsle. Beim Zeitung durchstöbern fällt mir ein Artikel auf, über „Chinghiali-Alarm um Siena herum und ich erinnere mich an die Treiber welche ich
angetroffen hatte. Ich folge dem Franziskanerweg nach Rom auf Naturstrassen. Der Nebel gibt nun die sanften Hügel frei und es ist trotz des Auf und Ab einfach fantastisch. Beim stundenlangen
strampeln und der durchdrückenden Sonne summt mir „here comes the sun“ von the Beatles dauern im Kopf herum. Der
Aufstieg nach Montalcino, fordert dan alles was mein rechtes Knie anbelangt. Dennoch staune ich über mich selbst, wie gut ich meine 15kg und mich selbst den Rebberg hoch bringe. Ein Ehepaar aus Lucca
welches mich auf meine Bitte von mir ein Foto zu schiessen,hat mich oben zu einem Kaffee eingeladen und wir konnte uns ohne englisch relativ gut über unser Absichten austauschen. Leider muss ich den
gleichen Weg wieder runtersausen und die Fahrt auf der Hauptstrasse nach Pienza fortsetzen. Dort angekommen versuche ich vergeblich einen ganz normalen Alimentare aufzutreiben, jedoch vergeblich. So
schön Pienza ist, ist es ein Touristenort und statt dem von mir gesuchten Wasser, hängen nur Schinken, Käse und Weinspezialitäten in den Vitrinen. Ich fülle meine leeren Flaschen am Dorfbrunnen und
fahre weiter. Die Sonne liegt nun eine Handbreite über dem Horizont und ich beschliesse mein Zelt unterhalb des Palazzo Massini mitten in Olivenkulturen und erstklassiger Aussicht aufzustellen. Bei einer traumhaften Stimmung, beginne
ich sofort mit dem Reis aufkochen, muss aber eine halbe Stunde in all meinen Taschen das Feuerteug suchen und schon befürchten es gebe nur kalte Küche heute. Nun liege ich also mit den Hühnern schon
um 19:00 Uhr im Schlafsack.
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Claudia (Dienstag, 13 November 2018 22:17)
Spannend und tolle Fotos!